Christine, eine erfahrene Chemieingenieurin, stand vor der Berufsentscheidung: ‚Bleibe ich weiter im wissenschaftlich forschenden Bereich tätig oder gebe ich meiner Neugier auf die Welt da draußen nach?‘
Immer wieder erhielt sie Anfragen von Unternehmen aus verschiedenen Branchen, die Christine mit ihrer Fachkompetenz für sich gewinnen wollten.
Unendlich viele Berufsmöglichkeiten
„Es ist so furchtbar!“, meinte sie. „Ich hab echt total Lust auf was anderes. Und es schmeichelt mir wirklich, dass mich so viele wollen. Woher weiß ich, welches Stellenangebot das ist, was mir Freude macht?“
Nichts tun ist auch eine Entscheidung
Eine Zeit lang entschied sich Christine, sich nicht zu entscheiden. Doch die Anfragenden ließen nicht locker und erneut erzählte sie mir ihr Dilemma. „Bitte sag Du mir, welches Angebot soll ich annehmen?“.
Meine weiterhin konsequente Antwort: „Dein Leben, Deine Entscheidung.“
Die Qual der Wahl
„Und wie entscheide ich mich?“, begann sie zu schluchzen. Ich war fassungslos erstaunt über ihre Verzweiflung. Ihr Problem war schließlich kein existentielles, sondern nach meinem Empfinden ein unglaublich privilegiertes. Denke ich zwanzig Jahre zurück, hatten wenige aus forschender Wissenschaft das Glück, in einem sicheren und vor allem unbefristeten Anstellungsverhältnis tätig zu sein. Die große Auswahl heute war für Christine trotzdem belastend. Deshalb machte ich es ihr leicht und gab ihr NUR ZWEI Optionen zur Auswahl vor:
- „ENTWEDER: Du machst so lange eene-meene-muh, bis nur noch ein Stellenagebot übrigbleibt,
- ODER: Du schaffst zuerst Deine eigenen Auswahlkriterien und legst Deine Rahmenbedingen fest.“
Schniefend, doch endlich wieder lachend, sagte sie: „Okay, ich entscheide mich gegen eene-meene-muh.“
„Ach, echt?“ Augenzwinkernd holte ich mein Schreibzeug aus der Tasche.
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Deine Petra Carlile
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