30.11.

2023

Berufliche Auszeit ist kein Karriere-Knick

Immer mehr Berufstätige ergreifen heute die Möglichkeit, sich von der Arbeit eine Auszeit zu nehmen. Jahrein, jahraus durchackern, hier mal 2 Wochen, da mal 3 Wochen Urlaub am Stück nehmen, um anschließend weiter zu machen im stets gleichen, gewohnten Arbeitsalltag, waren Zeiten unserer Eltern und Großeltern.

Elternzeit, private Träume verwirklichen oder einfach nur Timeout

Welch wunderbarer Start ins Leben ist es für Kinder, zunächst von ihren direkten Bezugspersonen umfassend umsorgt zu sein. Mehr und mehr setzt sich Elternzeit auch bei frisch gebackenen Vätern durch.

Andere, die sich gerade im Beruf etabliert haben, entscheiden sich, für ein Jahr eine Weltreise zu unternehmen, neue Eindrücke zu sammeln, Sprachen zu lernen. Bevor z.B. die Familie gegründet ist und der Nachwuchs die volle Aufmerksamkeit verlangt. Unser Leben ist endlich. Wir vertun unsere Zeit, wenn wir nicht auch unseren eigenen Träumen Gehör schenken.

Weichen stellen für danach: Netzwerken!

Inzwischen verstehen viele Unternehmen die Wünsche nach einer beruflichen Auszeit ihrer Mitarbeitenden. Auch wenn es schwerfällt, auf wertvolle Teammitglieder zu verzichten.

Wichtig für Auszeitnehmende: Haltet die Verbindung ins Berufsleben, zu noch bestehenden oder ehemaligen Vorgesetzten! Bleibt auf dem Laufenden, was die aktuellen Themen des eigenen Berufsbildes betrifft. Möglicherweise besteht nach Eurer Rückkehr aus geglücktem Abenteuer nach wie vor Bedarf an euren Kompetenzen. Und falls nicht: vielleicht haben die Kontakte aus Eurer ehemaligen Arbeitswelt andere Kontakte, die genau Euch suchen. Netzwerken ist wichtiger denn je.

Mach mal Pause!

Für uns alle ist es wichtig, immer wieder zu reflektieren: „Bin ich noch glücklich mit dem, was ich tue?“ oder „Was will ich in meinem Leben noch umsetzen?“ Das zu durchdenken klappt am besten, wenn wir Abstand vom Alltag haben, für einen gewissen Zeitraum aus dem System aussteigen.

Nicht immer haben wir das finanzielle Polster, uns eine ausgiebige Auszeit über mehrere Monate oder gar ein ganzes Jahr zu leisten. Sprecht mit Euren Vorgesetzten – in vielen Unternehmen ist das Führen von Arbeitszeitkonten möglich. Und wenn es nur zwei Monate sind, die dadurch finanziell überbrückt werden können und Euch den Cut ermöglichen.

Auszeit im Lebenslauf

Noch bis vor fünf Jahren wurde ein Timeout im Lebenslauf von vielen Personalentscheidenden negativ interpretiert. „Bestimmt hatte der einen Burnout.“ Oder „Ach, wieder so eine, die nicht weiß, was sie will …“ Inzwischen ist angekommen, wie wichtig die Selbstfürsorge ist und wie zufrieden Mitarbeitende, wenn sie genug Raum für die Erfüllung eigener Wünsche und Träume zur Verfügung haben. Denn: je zufriedener wir sind, umso motivierter und energiegeladener gehen wir (wieder) ans Werk.

Happy Auszeit! Eure Petra