Mika ist fünfzehn, Schülerin der zehnten Klasse und auf der Suche nach einem Platz für ihr Praktikum. Sie steckt in genau der Thematik, mit welcher sich alle in diesem Alter befassen. Ob sie wollen oder nicht. Ständig werden sie bedrängt. „Und, was willst du mal werden?“, „Langsam musst du dich für einen Berufsweg entscheiden.“
Verstaubte Ratschläge? Nein danke!
„Werd doch Bäckerin, haste immer satt zu essen und bist unter Menschen. Oder geh ins Finanzamt. Ein sicherer Job ist das A und O… Mach bloß nichts Soziales, da verdienste nix …“
Mika kann drauf verzichten. Sie hat schon lange eine Vorstellung über DEN Beruf, der sie möglicherweise ausfüllt.
Ein mehrwöchiges Praktikum trägt oftmals zur endgültigen Entscheidung bei und legt fest, welche weiteren schulischen Voraussetzungen Jugendliche umsetzen. Mika überlegt, ob sie Psychologie studiert, doch ist sie für ein Praktikum zu jung. Ebenso werden ihre Hospitationsanfragen abgelehnt. Patientenschutz, versteht sich.
Was jetzt? Berufsüberlegung in die Tonne kloppen? Ihren Traum ein für alle Mal abhaken?
Der andere Weg
Mika ist bereit für ein völlig anderes Vorgehen. Die einzige Hilfe, um die sie ihre Mutter bittet, ist, deren Netzwerk zu nutzen. Wer kennt im Beruf tätige PsychologInnen, die bereit sind für ein Interview? Schon am Tag der Anfrage laufen Zusagen im Postfach ihrer Mutter ein. Mehr und schneller, als erwartet. Na dann: los gehts!
Klartext bitte!
Mika nimmt kein Blatt vor den Mund und bittet darum, nicht nur die glamourösen Seiten zu beleuchten, sondern ebenso die unschönen Fakten auf den Tisch zu packen. Sie fragt nach den Beweggründen, welche die Befragten zum Psychologiestudium führten. Konkret möchte sie wissen, was genau am Beruf begeistert. Ebenso, was frustriert. Welches sind die schlimmsten, schwierigsten Situationen? Auf welche Behandlungsmethoden haben sich die Befragten spezialisiert? Wie werden die Erlebnisse mit KlientInnen und deren Probleme am besten verarbeitet? Welche Studienwege gibt es und welche sind ratsam? Lieber in einer Klinik arbeiten oder selbständig? Was war toll im Studium und was nicht? Kann man von diesem Beruf leben? Stünden die Befragten nochmal vor der Wahl, würden sie sich jederzeit wieder für diesen Beruf entscheiden und warum? Oder warum nicht? …
Wie es weiter geht
Mika hat eine Menge Insider-Informationen und ist begeistert über viele Tipps, die sie bekam. Oh ja, der Psychologie-Weg bleibt interessant. Sie drückt weiter die Schulbank, um ihr Abi in die Tasche zu stecken. Dabei wird sie älter und es kommt die Zeit fürs Praktikum, verlasst Euch drauf! Zunächst in einer Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Liebe dort arbeitende PsychologInnen und TherapeutInnen: nehmt Euch in Acht: Mika ist Meisterin des Interviews. Sie wird Euch mit Fragen löchern, bis der Arzt kommt!
Der klassische Weg des Praktikums blieb Mika zunächst versperrt. Doch gibt es IMMER einen anderen Weg, Antworten zu finden.
Ruf mich an oder schreibe mir meine Mail, gemeinsam finden wir Deinen!
Petra Carlile