10.02.

2025

Kreative Bewerbung? Ich bin doch kein Künstler!

„Die kreative Bewerbung ist meine einzige Chance, den Fuß in die Tür zu kriegen.“, meinte Christoph, als er mich um Hilfe bat, dazu eine Idee zu entwerfen. Verzweifelt schob er hinterher: „Ich weiß bloß nicht, wie. Ich kann weder singen noch malen!“

Christoph arbeitete zwar schon einige Jahre in seinem gelernten Beruf, doch konnte er bisher nicht genau das umsetzen, was er sich wünschte. Deshalb hatte er bereits viele Bewerbungen hinter sich. In jenen attraktiven Unternehmen, bei denen es stets mehr Bewerbungen als Stellenangebote gibt. Seit Jahren bekommt Christoph nett formulierte Absagen. Deshalb wollte er einen anderen Weg probieren.

Was kann eine kreative Bewerbung besser?

  • Sie erzeugt Aufmerksamkeit und kann neugieriger machen als herkömmliche.
  • Du zeigst Deine Persönlichkeit und Deine Fähigkeiten auf einzigartige Weise.
  • Du hebst Dich von der Masse ab.

Mal über eine kreative Bewerbung nachzudenken macht Sinn, wenn

  • Du wirklich genau in diesem bestimmten Unternehmen arbeiten möchtest,
  • Die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass Du positiv beeindruckst,
  • Du Dich nicht zum Affen machst oder übers Ziel hinausschießt.

Social Media oder Lieferservice – Zwei Beispiele für kreative Bewerbungen:

Laura hat über ihren Instagram-Account den Bewerbungsprozess mal umgedreht und Unternehmen dazu gebracht, sich bei ihr zu bewerben. Allein, DASS sie es tat, gepaart mit einem wirklich sehr witzigen und ansprechenden Agieren, hat Neugier geweckt. Sie leitet heute übrigens die Personalabteilung eines dieser Unternehmen, das sich bei ihr beworben hat.

Sascha hat während des Studiums nebenbei Geld verdient: Als Lieferfahrer für ein Sushi-Restaurant. Immer wieder brachte ihn seine Tour auch zu einem coolen Startup, bei dem Teamsitzungen und Brainstormings oft mit einer Runde Sushi gefüttert wurden. Sasha kreierte Aufkleber im Post-it-Format. Bei der nächsten Lieferung an besagtes Unternehmen fand jedes Teammitglied auf seiner Sushi-Box eine Nachricht: „Ich liefere nicht nur Sushi, sondern auch Ideen für Marketingkonzepte. Sascha. Masterstudent Kommunikationsdesign. Meine Telefonnummer lautet…“
Zwei Wochen später wurde Sasha Werkstudent in diesem Startup, schrieb dort später seine Masterarbeit und arbeitet jetzt als PR-Juniorberater.

Diese Idee fanden Christoph und ich im Coaching

Christophs kreativer Weg war ein ganz anderes Bewerbungsanschreiben, als üblich. Es enthielt keinen kurzen Abriss der momentanen Berufssituation, mit aufgezählten Stärken und Beteuerungen. Er schrieb eine Geschichte: Seine.

Sein Betreff lautete: „Bewerbung als Mobilisierungsmechaniker“

Er begann mit dem Satz: „Das Talent, zu tüfteln, wurde mir nicht in die Wiege gelegt.“ Christoph beschrieb, wie es doch dazu kam, dass er mit 13 Jahren zum ersten Mal einen Schraubenschlüssel in die Hand nahm. Weil sein jüngerer Bruder nach einem Unfall nur noch eingeschränkt bewegungsfähig war. Dass das Schlimmste für seinen Bruder war, nicht mehr mit den Nachbarkindern draußen zu sein, mit den anderen auf den Rädern umher zu sausen. Wie Christoph ein gebrauchtes Tandem besorgte in der Hoffnung, das würde genügen. Wie dieser Versuch fehl schlug, welche Überlegungen Christoph in krakeligen Zeichnungen festhielt, sich Material auf Schrottplätzen besorgte, am Tandemrad schraubte, sägte, schweißte und noch heute Brandlöcher auf der Terrasse von seinem Anfängerwerkeln zeugten. Dass letztlich ein Fahrradanhänger mit von ihm sehr individuell eingebauten Funktionen die Grundlage für wertvolle gemeinsame Kindheitserinnerungen der Geschwister war.

Dass er Steh- und Gehhilfen konstruierte, mit denen sein inzwischen erwachsener Bruder eigenständig seinen Alltag meistert. Wie es sich im Umfeld herum sprach und er auch Freunden und Nachbarn auf mechanische Weise unterstützte, wieder mobil zu werden. Und dass er sich inzwischen einen 3D-Drucker angeschafft hat.

„Es ist möglich, mit kleinen Veränderungen aus Standard-Hilfsmöbeln individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.“, war Christophs letzter Satz.

Als gelernter Metallbauer arbeitet Christoph heute in einem Ortho-Tech Unternehmen. Und zwar in der Entwicklungsabteilung. Die bisher nur aus Ingenieurinnen und Ingenieuren bestand.

Deine eigene kreative Bewerbung

Sie muss für Dich passen, wie eine zweite Haut. Wenn Du eine kreative Socke bist, Du bisher keinen Erfolg mit herkömmlichen Bewerbungswegen hast oder keine Lust, Dich auf die Standard-Art zu bewerben, dann probiere unbedingt eine kreative Bewerbung.

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Ich freue mich auf Dich und bin sehr gespannt.

Deine Petra Carlile

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